Johann Nepomuk Hummel
Violasonate Es-dur op. 5 Nr. 3
Johann Nepomuk Hummel (1778-1837) ist zu Unrecht in erster Linie als Schüler Mozarts im musikgeschichtlichen Gedächtnis geblieben. Zu seiner Zeit einer der angesehensten Pianisten, war er auch als Komponist von nicht geringem Einfluss auf spätere Generationen. Wann genau seine Bratschensonate entstand, ist nicht bekannt. Erschienen ist sie 1798 im Eigenverlag in Wien zusammen mit zwei Violinsonaten. Zahlreiche Nachdrucke, unter anderem auch in Frankreich und England, zeugen von der außerordentlichen Beliebtheit der Sonate - damals wie heute.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Johann Nepomuk Hummel
Ein Komponist und Pianist. Stilistisch positionieren sich seine Werke im Übergang von der Klassik zur Romantik. Sie umfassen beinahe sämtliche Gattungen, darunter sechs Klavierkonzerte, Sonaten, Kammermusik, Bühnenmusik und geistliche Werke. Zu Lebzeiten als Virtuose bewundert, fanden seine technischen Fertigkeiten ihren Niederschlag in einer umfassenden Klavierschule. Er war u.a. Mitglied des Institut de France sowie der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.
1778 | Er wird am 14. November in Preßburg geboren. Sein Vater, Berufsmusiker, erteilt ihm ersten Musikunterricht. |
1786–88 | Die Familie siedelt nach Wien. Hier wird er Schüler Wolfgang Amadeus Mozarts. |
1788–93 | Mit seinem Vater tritt er eine mehrjährige Konzertreise durch Europa an. In London begegnet er Joseph Haydn. |
ab 1793 | Zurück in Wien, wird er Schüler von Johann Georg Albrechtsberger, Antonio Salieri sowie Joseph Haydn. |
1804–11 | Er ist Konzertmeister der Kapelle des Fürsten Esterházy in Eisenstadt. |
ab 1811 | In Wien widmet er sich überwiegend dem Komponieren und Unterrichten. |
1813 | Er heiratet Elisabeth Röckel, Sängerin am Wiener Hoftheater. |
1816–18 | Er ist Königlicher Württembergischer Hofkapellmeister in Stuttgart. |
ab 1819 | Im Februar wird er Hofkapellmeister in Weimar. Er avanciert zu einer der bedeutendsten musikalischen Persönlichkeiten der Stadt. |
1827 | In Wien trifft er Franz Schubert. Er nimmt am Begräbnis Ludwig van Beethovens teil. |
1828 | Er veröffentlicht seine in Weimar konzipierte Klavierschule. |
1831 | Mit André Hippolyte Chelard leitet er das Thüringer Musikfest in Erfurt. |
1837 | Er stirbt am 17. Oktober in Weimar. |
Über die Autoren
Ernst Herttrich (Herausgeber)
Dr. Ernst Herttrich, geboren 1942 in Würzburg, studierte Musikwissenschaft, Geschichte, Germanistik und Theologie an den Universitäten in Würzburg und Köln. 1970 promovierte er in Würzburg mit Studien zum Ausdruck des Melancholischen in der Musik von Mozart.
Von 1970 bis 1990 war er Lektor beim G. Henle Verlag in München, danach über 15 Jahre Leiter der Beethoven-Gesamtausgabe und ab 1999 Leiter des Verlags Beethoven-Haus, ab 2001 Leiter des Beethoven-Archivs, der wissenschaftlichen Forschungsstelle des Beethoven-Hauses.
Er war Gastprofessor an der Meiji Gakuin Universität in Tokio und unternimmt mehrfach Vortragsreisen dorthin und nach Kyoto. Seine Forschungsschwerpunkte sind Quellenkunde, Editionstechnik und Musikgeschichte. Herttrich veröffentlichte u.a. „Beethoven. Liederkreis an die ferne Geliebte“ (Bonn 1999) und „Ludwig van Beethoven. Biographie in Bildern“ (Bonn, 2000). Herttrich hat über 100 Urtext-Ausgaben für den G. Henle Verlag ediert.
Klaus Schilde (Fingersatz)
Prof. Klaus Schilde, geboren 1926, verbrachte seine Jugend in Dresden. Entscheidende Impulse erhielt er dort durch Walter Engel, der ihn in Klavier (Kodalyi-Methode), Komposition und Violine unterrichtete. Von 1946–1948 studierte er an der Musikhochschule Leipzig bei Hugo Steurer und nach der 1952 erfolgten Übersiedlung in den Westen bei Walter Gieseking und Edwin Fischer, sowie bei Marguerite Long, Lucette Descaves und Nadia Boulanger in Paris.
Schilde gewann zahlreiche Preise. Von 1947 an konzertierte er als Solist und Kammermusiker auf nahezu allen Kontinenten mit renommierten Orchestern. Lehrtätigkeiten unterhielt er an den Musikhochschulen Berlin-Ost, Detmold, Berlin-West, München, Tokio (Geidai) und Weimar. Von 1988–1991 Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München, an der er auch jahrzehntelang als Professor unterrichtete. Es gibt mit Klaus Schilde zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CD-Einspielungen. Schilde hat für nahezu 100 Urtextausgaben des G. Henle Verlags seine Fingersätze beigesteuert.
Prof. Klaus Schilde verstarb am 10.12.2020.
Tabea Zimmermann (Fingersatz Viola)
This new urtext Henle edition contains the expected clean engraving, legible spacing, and critical report. ... This is a welcome addition to Henle's growing catalog of standard viola repertoire.
American String Teacher, 2013Diese Urtextausgabe von Hummels Bratschensonate ist besonders wertvoll, weil sie alle Fehler der Erstausgabe korrigiert und zusätzlich eine praktisch eingerichtete Stimme der bekannten Bratscherin Tabea Zimmermann liefert.
Schweizer Musikzeitung und ESTA Nachrichten, 2012Die von Ernst Herttrich betreute Urtext-Ausgabe ist rundum gelungen. Vor allem liefert sie einen Notentext, der schon durch das Schriftbild die Struktur der Komposition aufschließt. Viola- und Klavierstimme sind hervorragend lesbar. Der Kommentar erläutert editorische Fragen. Die zusätzliche Violastimme, die von Tabea Zimmermann mit Angaben zum Notenstrich und Fingersätzen versehen wurde, geht sehr sensibel mit dem Urtext um; die Fingersätze in der Klavierstimme von Klaus Schilde erweisen sich als hilfreich und praktikabel.
Das Orchester, 2012Empfehlungen
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