César Franck
Violinsonate A-dur
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Im Gegensatz zu anderen seiner Spätwerke wurde Francks 1886 komponierte Violinsonate von Anfang an bei Publikum und Kritik freundlich aufgenommen. Gewidmet ist die Sonate Eugène Ysaÿe, der mit seiner makellosen Violin-Technik damals großes Aufsehen erregte. Ysaÿe war davon so begeistert, dass er versprach: „Ich werde dieses Meisterwerk überall spielen, wo ich einen kunstsinnigen Pianisten finde“. An der Beliebtheit des Werks hat sich bis heute nichts geändert, allerdings war es an der Zeit, die bisherige Henle-Ausgabe nach dem neuesten Stand der Forschung zu revidieren. Inzwischen lässt sich nämlich nachweisen, dass Franck aktiv bei der Lesung der Druckfahnen beteiligt war, so dass nunmehr die gegenüber dem Autograph mit zahlreichen Zusätzen versehene Erstausgabe als Basis für unsere Neu-Edition dient. Die Bezeichnung der Violinstimme unserer Ausgabe stammt von Yehudi Menuhin – die Anpassungen an den revidierten Notentext übernahm Daniel Hope.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
César Franck
Berühmter Organist und Komponist, der mit seinen Werken, aber vor allem auch als Lehrer nachhaltigen Einfluss auf die frz. Musik des Fin de siècle ausübte.
1822 | Er wird am 10. Dezember in Lüttich geboren. |
1831 | Unterricht in Klavier, Orgel und Komposition am Conservatoire royal in Lüttich. |
1835 | Erster Paris-Aufenthalt, Unterricht u. a. bei Reicha. |
1837–42 | Studium am Pariser Conservatoire. |
1839–42 | „3 Trios concertants“ op. 1, im ersten gebraucht er die für seine späteren Werke wie für die frz. Sinfonik der 1880er-Jahre typische zyklische Technik. |
1843 | Konzerttournee durch Belgien und Deutschland. |
1845 | Uraufführung des Oratoriums „Ruth“. |
1847 | Er wird Organist der Notre-Dame-de-Lorette. |
1852–70 | Er lehrt an verschiedenen Institutionen. |
ab 1857 | Organist an Sainte-Clotilde, wo sich eine der berühmten Cavaillé-Coll-Orgeln befindet. Komposition von geistlichen Werken; 1856-65 „6 Pièces“ für Orgel. |
1861 | Mitglied der Société académique de musique sacrée. |
1869–79 | Komposition des Oratoriums „Les Béatitudes“. |
1871 | Mitbegründer der Société nationale de musique. |
1872 | Er erhält die Orgelklasse am Conservatoire. Zu seinen berühmtesten Schülern gehören Duparc, Chausson und d’Indy, dessen Kompositionslehre (1906) auf den kompositorisch-formalen Prinzipien Francks basiert. |
1881–88 | Es entstehen die Sinfonischen Dichtungen „Le Chasseur maudit“, „Les Djinns“, „Psyché“. |
1878 | Uraufführung der „3 pièces pour le grand orgue“ im monumentalen Stil. |
1886 | Violinsonate A-Dur; Präsident der Société nationale de musique. |
1886–88 | Sinfonie in d-Moll, eines der prägendsten Werke der frz. Sinfonik der Zeit. |
1890 | Er stirbt am 8. November in Paris. |
1894 | Postume Uraufführung der Oper „Hulda“ in Monte-Carlo. |
Über die Autoren
Peter Jost (Herausgeber)
Dr. Peter Jost, geboren 1960 in Diefflen/Saar, studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Komparatistik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Promotion 1988 mit einer Arbeit über Robert Schumanns Waldszenen.
Von November 1991 bis April 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Richard Wagner-Gesamtausgabe in München, seit Mai 2009 Lektor beim G. Henle-Verlag. Urtext-Ausgaben vor allem von französischer Musik des 19. und 20. Jahrhunderts, u.a. zu Werken von Lalo, Saint-Saëns und Ravel.
Klaus Schilde (Fingersatz)
Prof. Klaus Schilde, geboren 1926, verbrachte seine Jugend in Dresden. Entscheidende Impulse erhielt er dort durch Walter Engel, der ihn in Klavier (Kodalyi-Methode), Komposition und Violine unterrichtete. Von 1946–1948 studierte er an der Musikhochschule Leipzig bei Hugo Steurer und nach der 1952 erfolgten Übersiedlung in den Westen bei Walter Gieseking und Edwin Fischer, sowie bei Marguerite Long, Lucette Descaves und Nadia Boulanger in Paris.
Schilde gewann zahlreiche Preise. Von 1947 an konzertierte er als Solist und Kammermusiker auf nahezu allen Kontinenten mit renommierten Orchestern. Lehrtätigkeiten unterhielt er an den Musikhochschulen Berlin-Ost, Detmold, Berlin-West, München, Tokio (Geidai) und Weimar. Von 1988–1991 Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München, an der er auch jahrzehntelang als Professor unterrichtete. Es gibt mit Klaus Schilde zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CD-Einspielungen. Schilde hat für nahezu 100 Urtextausgaben des G. Henle Verlags seine Fingersätze beigesteuert.
Prof. Klaus Schilde verstarb am 10.12.2020.
Yehudi Menuhin (Fingersatz Violine)
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