Dietrich · Schumann · Brahms
Violinsonate a-moll (F. A. E.-Sonate)
Die sogenannte F.A.E.-Sonate ist eine ungewöhnliche Gemeinschaftsarbeit mit ebenso ungewöhnlichem Titel und Konzept: Robert Schumann, Albert Dietrich und Johannes Brahms überraschten mit dieser Komposition Ende Oktober 1853 den befreundeten Geiger Joseph Joachim, der zu Konzertauftritten nach Düsseldorf gekommen war. Die drei Buchstaben im Titel verweisen auf das Lebensmotto Joachims, „Frei, aber einsam“, und die daraus abgeleitete Tonfolge f–a–e durchzieht mehr oder weniger gut versteckt die ganze Sonate. Dabei komponierte Dietrich den Kopfsatz, der erst 20-jährige Brahms steuerte den feurigen Scherzosatz (WoO 2) bei. Die romantisch-schwelgerischen Sätze 2 und 4 stammen unverkennbar aus der Feder Schumanns (der sie später auch in seine 3. Violinsonate a-moll übernahm).
Zu Lebzeiten der drei Komponisten und des Widmungsträgers blieb die F. A. E.-Sonate unveröffentlicht, sie erschien erstmals 1935. Die vorliegende Henle-Ausgabe von Michael Struck entstammt dem Band Violinsonaten der Neuen Brahms Gesamtausgabe und liefert etliche neue Erkenntnisse zu problematischen Stellen im Notentext sowie zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte.
Inhalt/Details
Violinsonate (F.A.E. Sonate) [Gemeinschaftswerk von A. Dietrich, R. Schumann, J. Brahms] a-moll
Über die Autoren
Michael Struck (Herausgeber)
Dr. Michael Struck, 1952 in Hannover geboren, studierte an der Musikhochschule und Universität Hamburg Schulmusik, Privatmusikerziehung, Klavier (Diplom bei Werner Schröter), Musikwissenschaften (Constantin Floros) und Erziehungswissenschaften. 1984 wurde er mit einer Dissertation über die umstrittenen späten Instrumentalwerke Schumanns promoviert.
Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle der neuen „Johannes Brahms Gesamtausgabe“ an der Universität Kiel (Mitglied der Editionsleitung) und Herausgeber bzw. Redakteur zahlreicher Bände. Er ist Autor vieler musikwissenschaftlicher Veröffentlichungen zur Musik des 18.–20. Jahrhunderts und weiterer Werkeditionen, außerdem ist Struck als Musikkritiker tätig. Als Pianist konzertierte er u.a. mit dem Vokalensemble der Universität Kiel sowie dem Wiesbadener Kammerchor und gab Gesprächskonzerte (so auch 1989, 1997, 2001, 2005 im Rahmen der Matineen der Husumer „Raritäten der Klaviermusik“). 2009 erhielt er den Schumann-Preis der Stadt Zwickau, 2010 war er als Mitarbeiter der Kieler Brahms-Forschungsstelle am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Kiel Mit-Preisträger des Brahms-Preises 2010 der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein.