Edouard Lalo
Violoncellokonzert d-moll
Ursprünglich sollte Lalo die Offizierslaufbahn einschlagen, da jedoch früh sein musikalisches Talent zu Tage trat, entschied er sich für eine Karriere als Musiker. Allen Cellisten wohlbekannt ist sein Konzert in d-moll, kaum weniger temperamentvoll als seine „Symphonie espagnole“. Viele namhafte Virtuosen ihrer Zeit, von Julius Klengel bis Leonard Rose, publizierten eigene Ausgaben des Konzerts. Die Henle-Urtext-Edition nimmt von allen Herausgeberzusätzen Abstand, bietet aber zusätzlich zur unbezeichneten Stimme eine spieltechnische Einrichtung durch den berühmten Cellovirtuosen Heinrich Schiff. Parallel zum Klavierauszug erscheinen Partitur, Taschenpartitur und Orchestermaterial beim Verlag Breitkopf & Härtel.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Edouard Lalo
Ein französischer Komponist und Violinist. Musikalisch fühlte er sich deutschen Traditionen verbunden, was sich in seinen Kompositionen niederschlug. Zugleich lassen seine Werke Vorlieben für Rhythmik und folkloristische Elemente erkennen. Sein Schaffen umfasst u.a. Violinkonzerte, Liederzyklen, Sinfonien, Opern sowie Kammermusik. Er war Mitglied der Société Nationale de Musique.
1823 | Er wird am 27. Januar in Lille geboren. |
ab 1833 | Am Konservatorium in Lille studiert er Violine bei Joseph Müller sowie Komposition bei Pierre Baumann. |
um 1839 | In Paris erhält er privaten Violinunterricht, u.a. bei François-Antoine Habeneck. |
um 1845 | Er wird Schüler von Julius Schulhoff und Joseph-Eugène Crèvecœur. |
1848 | Mitbegründer einer politisch orientierten Vereinigung von Musikern zur Unterstützung der Revolution. |
1849 | Er erhält ein Engagement im Orchester der Opéra-Comique. |
1850 | Unter Hector Berlioz spielt er in Konzerten der Grande Société Philharmonique. |
1850–56 | Es entstehen kammermusikalische Werke, darunter die 2 Klaviertrios op. 7 und o. Op. und die Sonate für Violine und Klavier op. 12. |
1856 | Am 30. Januar debütiert das Quatuor Armingaud in Paris mit Lalo an der 2. Violine. |
1865 | Am 6. Juli geht er seine zweite Ehe mit der Altistin Julie Bernier de Maligny ein, die ihn zu Liedkompositionen inspiriert. |
1874 | Es entsteht das Violinkonzert Nr. 2 D-Dur op. 21 („Symphonie espagnole“), Pablo de Sarasate gewidmet. |
1878 | Das Institut de France ehrt ihn mit dem Prix Chartier. |
um 1881 | Er komponiert das Auftragsballett „Namouna“. |
1888 | Seine Oper „Le roi d’Ys“ wird erstmals in Paris aufgeführt. |
1892 | Er stirbt am 23. April in Paris. |
Über die Autoren
Peter Jost (Herausgeber)
Dr. Peter Jost, geboren 1960 in Diefflen/Saar, studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Komparatistik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Promotion 1988 mit einer Arbeit über Robert Schumanns Waldszenen.
Von November 1991 bis April 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Richard Wagner-Gesamtausgabe in München, seit Mai 2009 Lektor beim G. Henle-Verlag. Urtext-Ausgaben vor allem von französischer Musik des 19. und 20. Jahrhunderts, u.a. zu Werken von Lalo, Saint-Saëns und Ravel.
Johannes Umbreit (Klavierauszug)
Prof. Johannes Umbreit studierte Klavier an der Musikhochschule München. Von 1987 an war er regelmäßiger Klavierbegleiter bei Kursen von Wolfgang Schneiderhan, Thomas Brandis, Ljerko Spiller, Igor Ozim, Olga Woitowa, Ernő Sebestyén, Walter Nothas, F. Andrejevsky, Denis Zsigmondy, Zakhar Bron u.a. Er wirkte bei zahlreichen Rundfunk- und Fernsehaufnahmen mit und arbeitet kammermusikalisch mit Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters, den Münchner Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Er ist Juror bei verschiedenen internationalen Wettbewerben und wurde mehrfach zu internationalen Musiktagen eingeladen. Umbreit war fast 10 Jahre lang Lehrbeauftragter an der Musikhochschule München und gleichzeitig Dozent für Kammermusik und Klavierbegleitung am Richard Strauss Konservatorium. Seit 2008 ist er Dozent an der Hochschule für Musik und Theater München. Als langjähriger Geschäftsführer der Richard-Strauss-Gesellschaft wurde er 2009 zu deren Ehrenvorstandsmitglied ernannt. Im Mai 2011 wurde Johannes Umbreit vom bayerischen Wissenschaftsminister auf Vorschlag des Senats der Musikhochschule zum Honorarprofessor bestellt.
Heinrich Schiff (Fingersatz Violoncello)
Diese sehr gelungene Ausgabe dürfte schon bald zum festen Notenbestand eines jeden Cellisten gehören.
NMZ, 2011Es war notwendig, ein differenziertes Bild zu erstellen, das die einzelnen Arbeitsschichten und ihre wechselseitigen Abhängigkeiten sichtbar macht. Dies ist unter der Editionsleitung von Peter Jost grandios gelungen, sodass wir mit der vorliegenden Ausgabe dem Werk so nahe wie nie zuvor kommen können.
Das Orchester, 2011A carefully researched text with clear and spacious printing highlights this sympathetic collaboration of two esteemed publishing houses, Breitkopf & Härtel and G. Henle.
Strings, 2010Empfehlungen
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