Peter Iljitsch Tschaikowsky
Werke für Violine und Klavier
Dieser umfangreiche Band enthält sämtliche Werke, die Tschaikowsky für Violine und Klavier komponierte oder selbst arrangierte. Bekannt und beliebt sind vor allem die drei größeren Violinwerke Opus 26, 34 und 42, die der G. Henle Verlag auch als praktische Einzelausgaben anbietet. Echte Entdeckungen hingegen versprechen die drei kurzen Einzelsätze, mit denen Tschaikowsky reizende Bearbeitungen eigener Werke vorlegte. Tschaikowskys Violinwerke litten lange Zeit unter verfälschten, von Geigern nachträglich stark bearbeiteten Notenausgaben – umso wichtiger, dass als Herausgeber dieser Urtext-Edition der russische Tschaikowsky-Spezialist Alexander Komarov verantwortlich zeichnet. Er zog sämtliche relevanten Originalquellen in internationalen Archiven zu Rate und garantiert so höchste Verlässlichkeit des Notentextes. Mit Ingolf Turban konnte ein Geigenvirtuose ersten Ranges für die stilgerechte Bezeichnung der Violinstimme gewonnen werden.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Bedeutendster und erster professionell ausgebildeter russ. Komponist des 19. Jh.s; Hauptwerke sind Opern, Ballettmusiken, 6 Sinfonien, 3 Klavierkonzerte und 1 Violinkonzert, daneben Lieder, Kammermusik, Klaviermusik.
1840 | Geboren am 7. Mai in Votkinsk als Sohn eines Bergbauingenieurs. |
1849–59 | Ausbildung zum Juristen. |
1861–65 | Musikstudium; er gehört zu den ersten Absolventen des Petersburger Konservatoriums. Klavierstudium bei Anton Rubinstein. |
1866–76 | Er siedelt nach Moskau über, um Harmonielehre, Instrumentation und freie Komposition am späteren Moskauer Konservatorium zu unterrichten. Komposition der 1. bis 3. Sinfonie (op. 13, 17, 29), des 1. Klavierkonzerts b-Moll op. 23, der 3 Streichquartette (op. 11 1871, op. 22 1874, op. 90 1876). |
1868–76 | Tätigkeit als Rezensent. Er besucht 1876 die Uraufführung von Wagners „Der Ring des Nibelungen“ in Bayreuth. |
ab 1877 | Reisen ins In- und Ausland. Beginn der Unterstützung durch Nadeshda von Meck. Komposition der 4. Sinfonie f-Moll op. 36, die 1878 in Moskau uraufgeführt wird. Uraufführung des Balletts „Der Schwanensee“ op. 20. |
1879 | Uraufführung von „Eugen Onegin“ in Moskau, seiner bekanntesten und bedeutendsten Oper. |
1884 | Uraufführung von „Masepa“ in Moskau. |
ab 1887 | Regelmäßige Auftritte als Dirigent eigener und fremder Werke. Er gilt im Ausland als wichtigster Repräsentant der russ. Musik. |
ab 1888 | Gewährung einer Leibrente durch den Zaren. |
1888 | Komposition und Uraufführung der 5. Sinfonie e-Moll op. 64 in St. Petersburg; Schicksalsmotiv als Art „idée fixe“. |
1892 | Uraufführung des Balletts „Der Nussknacker“ op. 71. |
1893 | Komposition der 6. Sinfonie h-Moll („Pathétique“) op. 74, die im Oktober 1893 in St. Petersburg uraufgeführt wird. Er stirbt am 6. November in St. Petersburg an Cholera. |
Über die Autoren
Klaus Schilde (Fingersatz)
Prof. Klaus Schilde, geboren 1926, verbrachte seine Jugend in Dresden. Entscheidende Impulse erhielt er dort durch Walter Engel, der ihn in Klavier (Kodalyi-Methode), Komposition und Violine unterrichtete. Von 1946–1948 studierte er an der Musikhochschule Leipzig bei Hugo Steurer und nach der 1952 erfolgten Übersiedlung in den Westen bei Walter Gieseking und Edwin Fischer, sowie bei Marguerite Long, Lucette Descaves und Nadia Boulanger in Paris.
Schilde gewann zahlreiche Preise. Von 1947 an konzertierte er als Solist und Kammermusiker auf nahezu allen Kontinenten mit renommierten Orchestern. Lehrtätigkeiten unterhielt er an den Musikhochschulen Berlin-Ost, Detmold, Berlin-West, München, Tokio (Geidai) und Weimar. Von 1988–1991 Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München, an der er auch jahrzehntelang als Professor unterrichtete. Es gibt mit Klaus Schilde zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CD-Einspielungen. Schilde hat für nahezu 100 Urtextausgaben des G. Henle Verlags seine Fingersätze beigesteuert.
Prof. Klaus Schilde verstarb am 10.12.2020.
Ingolf Turban (Fingersatz Violine)
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