Pablo de Sarasate
Zapateado, Spanischer Tanz Nr. 6 für Violine und Klavier
Für die Ausarbeitung seiner insgesamt acht Spanischen Tänze (HN 1370) benutzte Sarasate bereits vorhandenes Material – Volksweisen oder Lieder bekannter Autoren –, das er mit der ihm eigenen reizvollen Tonsprache verknüpfte. Playera und Zapateado op. 23, die als Nr. 5 und Nr. 6 das dritte Heft der Spanischen Tänze bilden, entstanden im Sommer 1879. Zapateado ist ein atemberaubender, hochvirtuoser Tanz, in dem die Violine alle ihre technischen Möglichkeiten entfalten kann. So wurde das Werk auch für Sarasate als Geiger schnell zu einem seiner erfolgreichsten Vortragsstücke. Seither hat das Stück, das jetzt auch als Einzelausgabe im Henle-Programm verfügbar ist, nichts an seinem Reiz verloren und erfreut sich großer Beliebtheit.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Pablo de Sarasate
Ein aus Spanien stammender Violinist und Komponist. Bereits im Kindesalter avancierte er zum gefeierten Virtuosen, dessen präzises Spiel als brillant und klangschön beschrieben wurde. Er ist Widmungsträger weltbekannter Violinkonzerte, darunter das 2. Violinkonzert op. 44 von Max Bruch. Er selbst schrieb Werke für Orchester, darunter Fantasien über Opernthemen, sowie Salon- bzw. Kammermusik. Charakteristisch ist seine folkloristisch eingefärbte Tonsprache.
1844 | Er wird am 10. März in Pamplona geboren. Sein Vater ist Leiter einer Militärkapelle und fördert seine musikalische Ausbildung. Als Wunderkind gibt er sein Debüt als Violinist mit etwa acht Jahren. In Madrid studiert er bei Manuel Rodríquez. |
1856 | Gefördert durch den spanischen Hof, studiert er am Pariser Konservatorium Violine bei Jean-Delphin Alard sowie Harmonielehre bei Napoléon-Henri Reber. |
1857 | Er wird mit dem 1. Preis im Fach Violine des Konservatoriums geehrt. |
1858 | Er gewinnt den 1. Preis im Fach Harmonielehre des Konservatoriums. |
ab 1860 | Bis zu 200 Konzerte im Jahr führen ihn durch Europa, Russland, in die USA und Südamerika. Zu seinem Repertoire gehören u.a. die Violinkonzerte Beethovens und Mendelssohns. Zudem widmet er sich intensiv der Kammermusik. |
1908 | Er stirbt am 20. September in Biarritz. |
Über die Autoren
Peter Jost (Herausgeber)
Dr. Peter Jost, geboren 1960 in Diefflen/Saar, studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Komparatistik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Promotion 1988 mit einer Arbeit über Robert Schumanns Waldszenen.
Von November 1991 bis April 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Richard Wagner-Gesamtausgabe in München, seit Mai 2009 Lektor beim G. Henle-Verlag. Urtext-Ausgaben vor allem von französischer Musik des 19. und 20. Jahrhunderts, u.a. zu Werken von Lalo, Saint-Saëns und Ravel.
Ingolf Turban (Fingersatz Violine)
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