Pablo de Sarasate
Zigeunerweisen op. 20 für Violine und Klavier
Nach Paganinis Tod mühten sich zahlreiche Musiker, dessen Position als „Teufelsgeiger“ einzunehmen, aber niemandem gelang dies so überzeugend wie dem Spanier Pablo de Sarasate. Dessen einzigartige Violintechnik begeisterte das Publikum vom ersten Auftreten an. Es lag also nahe, dass Sarasate sich hochvirtuose Stücke auf den Leib schrieb. Die 1877 entstandenen „Zigeunerweisen“ in Form eines breit angelegten ungarischen Csárdás vereinigen alle Raffinessen des halsbrecherischen Geigenspiels und stellen nach wie vor eine Herausforderung für alle großen Geiger dar. Für unsere Urtextausgabe konnten wir einen heutigen Hexenmeister der Geige, Ingolf Turban, für Fingersatz und Strichbezeichnungen gewinnen.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Pablo de Sarasate
Ein aus Spanien stammender Violinist und Komponist. Bereits im Kindesalter avancierte er zum gefeierten Virtuosen, dessen präzises Spiel als brillant und klangschön beschrieben wurde. Er ist Widmungsträger weltbekannter Violinkonzerte, darunter das 2. Violinkonzert op. 44 von Max Bruch. Er selbst schrieb Werke für Orchester, darunter Fantasien über Opernthemen, sowie Salon- bzw. Kammermusik. Charakteristisch ist seine folkloristisch eingefärbte Tonsprache.
1844 | Er wird am 10. März in Pamplona geboren. Sein Vater ist Leiter einer Militärkapelle und fördert seine musikalische Ausbildung. Als Wunderkind gibt er sein Debüt als Violinist mit etwa acht Jahren. In Madrid studiert er bei Manuel Rodríquez. |
1856 | Gefördert durch den spanischen Hof, studiert er am Pariser Konservatorium Violine bei Jean-Delphin Alard sowie Harmonielehre bei Napoléon-Henri Reber. |
1857 | Er wird mit dem 1. Preis im Fach Violine des Konservatoriums geehrt. |
1858 | Er gewinnt den 1. Preis im Fach Harmonielehre des Konservatoriums. |
ab 1860 | Bis zu 200 Konzerte im Jahr führen ihn durch Europa, Russland, in die USA und Südamerika. Zu seinem Repertoire gehören u.a. die Violinkonzerte Beethovens und Mendelssohns. Zudem widmet er sich intensiv der Kammermusik. |
1908 | Er stirbt am 20. September in Biarritz. |
Über die Autoren
Ernst-Günter Heinemann (Herausgeber)
Dr. Ernst-Günter Heinemann, geboren 1945 in Bad Marienberg (Westerwald) machte Abitur in Gießen und studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Germanistik in Marburg und Frankfurt/Main und zeitweilig auch evangelische Kirchenmusik. Er promovierte über „Franz Liszts geistliche Musik. Zum Konflikt von Kunst und Engagement“.
Von 1978–2010 war Heinemann Lektor im G. Henle Verlag (1978 in Duisburg, ab 1979 in München). Für den G. Henle Verlag gab er zahlreiche Urtextausgaben heraus, u.a. „Das Wohltemperierte Klavier“, Band 1 von Bach und das gesamte Klavierwerk von Debussy. Daneben verfasste er Aufsätze über Debussy, Grieg, Liszt, Mendelssohn und Fragen des Editionswesens und hielt Seminare zur Editionspraxis für Studenten der Musikwissenschaft in München.
Ingolf Turban (Fingersatz Violine)
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