Arnold Schönberg
Streichquartett Nr. 2 op. 10 mit Sopranstimme
Das 1907/08 entstandene Kammermusikwerk markiert eine Zäsur nicht nur im Schaffen Schönbergs, sondern für die moderne Musikgeschichte überhaupt. Die über Jahrhunderte hinweg verbindliche Dur-Moll-Tonalität wird im Verlauf der vier Sätze immer stärker zugunsten einer freien Atonalität aufgegeben. Dieser Bruch mit der musikhistorischen Tradition geht einher mit einem weiteren Verstoß gegen die Konvention, indem Schönberg in den letzten beiden Sätzen eine Sopranstimme mit der Vertonung von zwei Gedichten Stefan Georges auftreten lässt. Mit dem Übergang zur Atonalität öffnete Schönberg den Weg zu einer neuen Tonsprache, die wenig später zur Zwölftonmusik führen sollte. Keine Frage: Sein zweites Streichquartett stellt einen Wegweiser in der Musikgeschichte dar. Herausgegeben wird die Henle-Neuedition vom Schönberg-Spezialisten Ullrich Scheideler auf dem aktuellen Stand der Forschung. Die Henle-Urtextausgabe legt diesen Klassiker der Moderne im neuen, großzügig angelegten Notensatz vor.
Mehr zu dieser Ausgabe im Henle-Blog.
Inhalt/Details
Über die Autoren
Jan Philip Schulze (Klavierauszug)
Prof. Jan Philip Schulze erhielt seine pianistische Ausbildung an der Musikhochschule in München und am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium und startete seine vielseitige internationale Karriere mit Wettbewerbserfolgen in Italien, Spanien und Südafrika.
Als Liedbegleiter konzertierte er u.a. mit Juliane Banse, Annette Dasch, Rachel Harnisch, Dietrich Henschel, Jonas Kaufmann und Violeta Urmana, bei deren Liederabenden er regelmäßig den Klavierpart gestaltet: etwa in der Berliner Philharmonie, der Wigmore Hall London, Salle Pleyel Paris, Auditorio Nacional Madrid, in Tokio, an der Mailänder Scala, auf den Festspielen von Luzern, Salzburg, Edinburg, München und Schwarzenberg. Schulze engagiert sich aber auch für die zeitgenössische Musik, z.B. mit einer Gesamteinspielung von Hans Werner Henzes Klavierwerk, sowie Uraufführungen der Konzerte von Christoph Staude (mit den Münchener Philharmonikern), Dror Feiler (mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks) und Johannes Schöllhorn (mit dem Sinfonieorchester des WDR). Jan Philip Schulze ist seit 2004 Professor für Liedgestaltung an der Musikhochschule in Hannover.
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